Dieses Jahr stehen bei uns im häuslichen Unterricht in Geschichte unter anderem die Zwischenkriegszeit, der Nationalsozialismus und der 2. Weltkrieg auf dem Programm.
Nun sind das nicht gerade erhebende Themen, aber wohl sehr wichtige. Ich bin überhaupt der Meinung, dass Geschichte und Politische Bildung eines der wichtigsten Schulfächer ist und diesem Bereich mehr Gewicht gegeben werden sollte. Im Homeschooling lege ich Wert darauf, diese Themen eingehend zu behandeln und muss sagen, dass auch mir die Auffrischung gut tut.
Da sich Lola im Fach Geschichte schwer getan hat, bat sie mich, ihr beim Studium etwas mehr unter die Arme zu greifen. So sitzen wir nun zweimal wöchentlich zusammen und gehen die Themen gemeinsam durch.
Wie bei den meisten Lerninhalten gibt es auch hierzu viel Anschauungsmaterial in unserer Umgebung. Die Salzburger Nachrichten bringen dieses Jahr eine Reihe zum Thema „100 Jahre 1. Republik“. Als Abonnenten kommen wir in den Genuss, die ganzseitigen Berichte – jede Woche wird an zwei Tagen ein Jahr vorgestellt – mitzuverfolgen.
Im Internet haben wir uns Filme aus den Goldenen Zwanzigern, den Charleston-Tanz, Reden von Hitler und natürlich Szenen aus „The Dictator“ von Charlie Chaplin angesehen. Lola liest für Deutsch als eines der vier Bücher dieses Jahr fächerübergreifend das „Tagebuch der Anne Frank“.
Nun sind wir im Hausunterricht beim Kapitel „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ angelangt.
Seit einigen Monaten hat das Landestheater Salzburg das Stück „Die Weiße Rose“ im Spielplan. Das bot sich natürlich wunderbar für einen gemeinsamen Theaterbesuch an.
Und so saßen wir vor ein paar Tagen in einem prunkvoll ausgestatteten Saal des Landestheaters – wir ergatterten durch den Familienpass verbilligte Sitze am Balkon – und tauchten in die Welt der Geschwister Scholl und ihrer Mitstreiter ein.
Die Vorstellung war wirklich gelungen. Wir fanden die Inszenierung sehr gut, es war für jugendliche leicht verständlich, hatte viel Gegenwartsbezug und die schauspielerischen Leistungen der Akteure waren hervorragend. Auch das Bühnenbild beeindruckte uns sehr. Bei der Schlussszene war ich nicht die einzige, die den Tränen nahe war. (Sogar Janina Raspe, die Schauspielerin, die Sophie Scholl spielte, hatte bei der Verbeugung feuchte Augen!)
Alles in Allem ein toller Theaterabend, der das Thema abrundete und uns beide sehr beeindruckt hat.
Hier noch der Trailer zur Inszenierung der „Weßen Rose“ im Landestheater.